Der BDA Münster-Münsterland lädt zu einem weiteren Architekturabend ein: diesmal über den Architekten Hans Malwitz, der nach 1945 die Universität zwischen Schloss und Petrikirche städtebaulich und organisatorisch neu ordnete.
Geboren in Seckenburg bei Tilsit (ehemals Ostpreußen) studierte Malwitz zunächst Philosophie in Königsberg und Berlin, bevor er zur Architektur wechselte. Dort prägte ihn German Bestelmeyer, mit dem er später von Berlin als Assistent an die Technische Hochschule München ging. 1924 wurde Malwitz zum Regierungsbaumeister ernannt. Ab 1930 arbeitete er als Referent in der Bauabteilung des Reichsfinanzministeriums in Berlin. Unter anderem realsierte er für das heimatliche Königsberg bis 1934 den Neubau einer modernen Handelshochschule. Im Rahmen der "Welthauptstadt Germania" wurde er mit der Planung einer Wehrtechnischen Fakultät beauftragt. Diese sollte Teil der neuen Hochschulstadt im Grunewald werden, blieb jedoch kriegsbedingt ein Rohbau. Reste davon liegen noch heute unter den Trümmern des Teufelsbergs. Nach 1945 wurde er über die Bauverwaltung nach Münster vermittelt, wo er ab 1946 für ein Jahrzehnt die Leitung des Staatsneubauamtes für Universitätsbauten in Münster übernahm. Malwitz hatte maßgeblichen Anteil an einer städtebauliuchen Neuordnung der Universität, die ihren Sitz fortan im wiederaufgebauten Schloss fand. Auch die teilzerstörte Petrikirche der Jesuiten ließ er rekonstruieren und fügte Neubauten wie das Juridicum (1952–55) und das Fürstenberghaus mit stadträumlichem Gewinn ein.
Der Architekt und Autor Stefan Rethfeld wird in seinem Vortrag die wechselvolle Biografie des Architekten Hans Malwitz beleuchten. Der BDA Münster-Münsterland lädt alle Architekturinteressierten herzlich ein. Der Eintritt ist frei, Einlass ab 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Eckdaten:
Datum: 16.10.2025
Zeit: 19.00 Uhr
Ort: Hörsaal Jur3