Polizeilicher Schusswaffengebrauch in Deutschland

Das Dissertationsprojekt untersucht den polizeilichen Schusswaffengebrauch als letztes Zwangsmittel des staatlichen Gewaltmonopols. Dabei werden die rechtlichen Rahmenbedingungen des Polizei- und Strafrechts, die diesen Einsatz und seine mögliche strafrechtliche Rechtfertigung regeln, eingehend analysiert.

Darüber hinaus werden Fälle des polizeilichen Schusswaffengebrauchs nach persönlichen und situativen Merkmalen der beteiligten Personen analysiert. Auch vergleichbare Fälle ohne (tödlichen) Schusswaffengebrauch werden berücksichtigt. Dafür werden Fälle des Schusswaffengebrauchs durch eine Akten- und Medienanalyse untersucht und Expert*inneninterviews geführt. Diese vergleichende Betrachtung soll Aufschluss darüber geben, welche Faktoren möglicherweise dazu beitragen, dass es in bestimmten Situationen nicht zu einem tödlichen Schusswaffengebrauch kommt. Internationale Studien zum polizeilichen Schusswaffengebrauch werden berücksichtigt und hinsichtlich ihrer Relevanz und Übertragbarkeit auf deutsche Verhältnisse analysiert.

Ziel der Forschung ist es, die zugrunde liegenden Dynamiken und Entscheidungsprozesse, die zum Schusswaffengebrauch führen, zu verstehen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen sollen Empfehlungen entwickelt werden, die sowohl die Ausbildung und Handlungsstrategien der Polizei als auch die gesetzlichen Regelungen verbessern können. Letztlich soll die Forschung dazu beitragen, die Sicherheit zu erhöhen und das Risiko tödlicher Einsätze zu verringern.