BFH Moot Court – Praxisnahe Einblicke ins Steuerrecht

Der Moot Court des Bundesfinanzhofs (BFH), veranstaltet in Kooperation mit der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft e.V. (DStjG), bietet Studierenden eine einzigartige Gelegenheit, steuerrechtliche Fragestellungen im Rahmen einer realitätsnahen Gerichtsverhandlung zu bearbeiten. Der Wettbewerb gilt als der renommierteste Moot Court im Bereich des Steuerrechts im deutschsprachigen Raum und findet alle zwei Jahre statt.


Teilnahmebedingungen

Pro Universität ist ein Team bestehend aus vier Studierenden teilnahmeberechtigt. Die Anmeldung erfolgt gemäß § 5 der Moot Court-Verfahrensordnung. Ziel ist es, juristische Argumentation, steuerrechtliches Fachwissen und forensisches Geschick in einem Wettbewerbsformat zu vereinen.


Wettbewerbsstruktur

Der Moot Court gliedert sich in zwei Phasen:

1. Vorrunde – Revisionsschrift

Ende Januar wird ein Fall herausgegeben, der auf einem realen, aber noch nicht höchstrichterlich entschiedenen Verfahren vor dem BFH basiert. Die Teams erarbeiten dazu eine Revisionsschrift (max. 20.000 Zeichen inkl. Leerzeichen und Fußnoten), die bis Ende Mai einzureichen ist.

Eine Jury aus drei erfahrenen Steuerjuristinnen und -juristen – typischerweise aus Wissenschaft, Anwaltschaft und dem BFH – wählt anonymisiert vier Teams für die Endausscheidung aus.

2. Endrunde – Revisionserwiderung

Die qualifizierten Teams erstellen von Mitte Juli bis Ende September eine schriftliche Revisionserwiderung zum selben Fall. Auch hier gilt die Zeichenbegrenzung von 20.000. Die Endrunde bereitet die Teams auf den praktischen Höhepunkt vor: die mündliche Verhandlung vor dem Bundesfinanzhof.


Mündliche Verhandlung am BFH

Im Oktober reisen die vier besten Teams zur mündlichen Finalrunde nach München an den Sitz des Bundesfinanzhofs. Das Los entscheidet, ob sie die Rolle der Finanzverwaltung oder des Steuerpflichtigen einnehmen.

Die Verhandlung findet vor einem hochkarätig besetzten Gremium statt:

  • Vorsitz: Richterin oder Richter des BFH

  • Beisitzer:innen:

    • ein/e Hochschulprofessor:in

    • ein/e Rechtsanwält:in

    • ein/e Finanzbeamt:in mit Richterbefähigung

    • ein weiteres Mitglied des BFH

Jedes Team tritt einmal an – in einer originalgetreuen Simulation einer Revisionsverhandlung.


Auszeichnung und Anerkennung

Am Ende kürt die Richterbank das Team mit der besten Gesamtleistung. Das Gewinnerteam erhält eine besondere Auszeichnung sowie einen Geldpreis. Alle Finalteilnehmer:innen werden mit Urkunden geehrt – als Anerkennung für ihre hervorragende juristische Leistung.