Professur für Römisches Recht,
Europäische Rechtsgeschichte,
Europäisches Privatrecht und Rechtsvergleichung
Am Wochenende des 17. und 18. August 2024 ging es für das Lehrstuhl-Team auf einen Ausflug nach Leiden, der Heimatstadt von Prof’in Elsemieke Daalder. Nach der Ankunft stärkte sich das Team zunächst mit einem Mittagessen auf dem Leidse Markt, der dem Münsteraner Markt in nichts nachsteht!
Im Anschluss daran hatte das Team die besondere Ehre, Prof. em. Willem Zwalve, Doktorvater von Prof’in Daalder und vormals Professor an der Universiteit Leiden, und seine Frau Titia Zwalve kennenzulernen. Prof. Zwalve führte das Team auf eine außergewöhnliche rechtshistorische Entdeckungstour durch Leiden. Wussten Sie, dass zwei Tore in der Innenstadt, von denen eines noch heute als Burgpoort bekannt ist, einst einen sogenannten rechtsfreien Raum vor der Leidener Burgruine umfassten? Dieser Raum diente damals als Zufluchtsort für Menschen, die der Rechtsvollstreckung entgehen wollten. Ein weiteres Überbleibsel aus dem Mittelalter sind die zwei roten gekreuzten Schlüssel, die viele Brücken und Tore in Leiden schmücken. Diese symbolisieren den Apostel Petrus, den Schutzheiligen der Stadt, dem nachgesagt wird, er verfüge über die „Schlüssel zum Himmelreich“.
Den informativen und ereignisreichen Tag ließ das Team bei einem köstlichen Grillabend ausklingen, gefolgt von einem Pub Crawl durch die Stadt.
Der Sonntag begann mit einem Besuch des Rijksmuseum van Oudheden, einem archäologischen Museum, das zahlreiche Relikte aus der römischen Antike, insbesondere aus der Klassik, präsentiert. Das Team vertiefte sein Verständnis für den Einfluss des Römischen Reichs auf die Niederlande und erfuhr dabei viel über die römische Gesellschaft zu der Zeit. Im Anschluss erkundete die Gruppe die Stadt bei einer entspannten Bootstour durch die Grachten und ließ den Tag in angenehmer Atmosphäre ausklingen.
Dankjewel für diese unvergessliche Zeit! (einige Impressionen im Feuilleton).
Vorlesungen
Roman private law (Römisches Privatrecht)
Roman foundations of European private law (Römische Rechtsgeschichte)
Seminar
Am Mittwoch, dem 12. Juni, und Donnerstag, dem 13. Juni, fand das jährliche Treffen der niederländischen Jungen Romanisten an der Universität Münster statt. Bei den Tagungen der Jungen Romanisten haben Doktoranden im Bereich der Rechtsgeschichte die Möglichkeit, ihre Forschungen untereinander zu präsentieren und zu diskutieren, ganz ohne den kritischen Blick des Doktorvaters oder der Doktormutter. Vom klassischen römischen Recht bis zur Rezeptionsgeschichte, vom öffentlichen Recht bis zum Privatrecht und dem immer wieder spannenden Zwielicht dazwischen wurde ein breites Spektrum an Themen diskutiert.
Vier Doktoranden hielten einen Vortrag über einen Aspekt ihrer Dissertation. Maarten Klink, Doktorand an der Radboud Universiteit Nijmegen, sprach darüber, wie das römische Konzept der praescriptio eine Rolle im Machtkampf zwischen dem Papst und den weltlichen Herrschern spielte. Eva Drommel, Doktorandin an der Universität Leiden, erörterte das Zusammentreffen von Klage aus der privatrechtlich orientierten lex Aquilia und der strafrechtlichen lex Cornelia de sicariis et veneficiis, einem Gesetz Sullas aus dem ersten Jahrhundert, das auf die Bekämpfung von Gangsterpraktiken im alten Rom abzielte. Ward Strengers, Doktorand an der Universität Münster, bewertete die Priorität des allgemeinen Pfandes des römischen Fiskus anhand einer Exegese von D. 20,4,21 pr. Zuletzt schilderte Willem Rijnenberg, Doktorand an der Radboud Universiteit Nijmegen, die Funktionsweise und die Auswirkungen des pactum de distrahendo pignore in einem Vergleich zwischen römischem und französischem Recht.
Nach den Vorträgen trafen sich die Jungen Romanisten zu einem Umtrunk in der Rechtshistorischen Bibliothek. Den Abschluss der Tagung bildete ein gemeinsames Abendessen, gefolgt von einer Stadtführung, einer Schifffahrt auf dem Aasee und einem Besuch im Freilichtmuseum Mühlenhof am Donnerstag (einige Impressionen im Feuilleton).
Außerhalb dieser Zeiten richten Sie allgemeine Anfragen bitte per E-Mail an: fscholz@uni-muenster.de