Erstmalige Teilnahme am PAX Moot Court

Der PAX Moot Court ist ein internationaler Wettbewerb, der die Lösung eines fiktiven Falles aus dem Internationalen Privat- und Verfahrensrecht zum Gegenstand hat. Nach der Anfertigung von Schriftsätzen für die Kläger- und die Beklagtenseite treten die teilnehmenden Teams in mündlichen Verhandlungen gegeneinander an. Die Rolle der Richter:innen in dieser Verfahrenssimulation wird unter anderem von Professor:innen und Richter:innen übernommen. Der Wettbewerb, an dem Universitäten aus aller Welt teilnehmen, findet in englischer Sprache statt.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit international relevanten und komplexen Fragestellungen bietet der PAX Moot den Studierenden die Möglichkeit, Recherchefähigkeiten auszubauen, ihre juristische englische Ausdrucksweise zu verbessern und rechtliche Probleme aus anwaltlicher Perspektive zu betrachten. Die Präsentation der eigenen Argumentation sowie die Interaktion mit dem jeweils gegnerischen Team sind wertvolle Erfahrungen, die die Studierenden auf die berufliche Praxis vorbereiten. Auch der Austausch mit Studierenden, Coach:innen und Richter:innen aus aller Welt kommt an den Tagen der mündlichen Runden nicht zu kurz.

 

Erstmalig nahm ein Team der Universität Münster am PAX Moot Court teil. Die Studentinnen Elisa Colombo, Tabea Hartmann, Antonia Lawrenz und Phoebe Muschol blicken auf eine lehrreiche Zeit zurück.

Nachdem die Teilnehmerinnen von November 2022 bis März 2023 intensiv an den Schriftsätzen gearbeitet hatten, wurden sie zu den mündlichen Runden zugelassen, die vom 03.05. bis 05.05.2023 mit insgesamt 28 Teams in Antwerpen stattfanden.

Dort traten sie in vier Sessions gegen Teams aus Antwerpen, Liverpool, Mailand und Utrecht an und stellten dabei ihr Argumentationsgeschick unter Beweis.

Im Rahmen der Vorbereitung auf die mündlichen Runden besuchten die Teilnehmerinnen die Kanzlei Brandi mbB in Gütersloh, um in den Räumen der Kanzlei ein Probe-Pleading abzuhalten und einen Einblick in die anwaltliche Praxis auf dem Gebiet des Internationalen Privatrechts zu bekommen.

Die Lösung des fiktiven Falles, der sich mit der grenzüberschreitenden Lieferung von Öl und den dabei entstandenen Schäden beschäftigte, erforderte von den Studierenden eine intensive Auseinandersetzung mit einschlägiger Rechtsprechung des EuGHs sowie komplexen Fragen des Internationalen Privat- und Verfahrensrechts. Die Studierenden befassten sich unter anderem mit der Insolvenzverordnung und europäischem Beweisrecht und wurden somit an interessante Fragestellungen herangeführt, die im regulären Studienverlauf allenfalls gestreift werden, jedoch im internationalen Kontext von großer Relevanz sind.

 

Betreut wurde das Team durch den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtsphilosophie und Internationales Privatrecht von Prof. Dr. Stefan Arnold, LL.M. (Cambridge). Als Coachinnen standen Annemarie Jöne und Dr. Anna Kirchhefer-Lauber dem Team zur Seite.

Der Lehrstuhl bedankt sich herzlich bei der Kanzlei Brandi mbB sowie der Fachschaft Jura und dem Freundeskreis Rechtswissenschaft für die großzügige finanzielle Unterstützung, durch die die Teilnahme erst ermöglicht wurde.

 

Die Bewerbungsphase für den PAX Moot 2023 / 2024 hat bereits begonnen; Einsendeschluss ist der 24.09.2023.

Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren und zum PAX Moot sind auf der Website des Lehrstuhls von Herrn Prof. Dr. Arnold sowie auf der Website des PAX Moot Court zu finden.