In einer intensiven Vorbereitungsphase entwickelten die Studierenden der WWU ihre Lösung und mündliche Präsentation eines komplexen und sowohl materiellrechtlich (Sterbehilfe, Straftaten im Zusammenhang mit der sog. Letzten Generation) als auch prozessual (Umgehung des Richtervorbehaltes, Beweisverwertungsverbote) herausfordernden Sachverhaltes. Jedes der insgesamt zehn Teammitglieder brachte dabei seine individuellen Stärken und Fachkenntnisse ein, um ein starkes und überzeugendes Plädoyer zu erarbeiten.
Der Moot Court begann am Donnerstag mit einer herzlichen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer motivierenden Begrüßung der Gastgeber um Prof. Dr. Dr. Frauke Rostalski. Anschließend referierte Prof. Adrian Daub, Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Stanford-University, zum Thema der sog. Cancel Culture. Er wies auf die insoweit bestehenden Gefahren hin, wenn etwa die Erzählung einzelner Anekdoten zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität insgesamt führe. Seinen erfrischenden und anregenden Gedanken folgte eine ausführliche Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Am Freitagvormittag setzte sich das Team der WWU zunächst in der Vorrunde erfolgreich gegen die Kommilitonen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) durch und erreichten den zweiten Gesamtplatz. Im sich daran anschließenden Finale unter der Leitung des Richters am Bundesgerichtshof Dr. Frank Tiemann mit seinen Beisitzern Dr. Maja Lehmann und Dr. Michael Tsambikakis (Strafverteidiger aus Köln) überzeugten die Studierenden der WWU erneut und gewannen in einer äußerst engen Entscheidung am Ende gegen die Konkurrenz von der Universität Tübingen.
Ein gemütliches Beisammensein rundete das äußerst positive Bild der Veranstaltung, die einen intensiven Austausch zwischen den Studierenden, den Betreuenden und den anwesenden Professorinnen und Professoren ermöglichte, ab.
Für die großzügige Unterstützung gilt unser Dank dem Freundeskreis Rechtswissenschaft sowie Prof. Dr. Dr. Rostalski und ihrem Lehrstuhlteam für eine in jeder Hinsicht hervorragende Organisation, Betreuung und Durchführung der gesamten Veranstaltung.
Der Moot Court im Jahr 2024 findet aufgrund der Erstplatzierung in Münster statt.