Junge Romanistentage 2024

Am Mittwoch, dem 12. Juni, und Donnerstag, dem 13. Juni, fand das jährliche Treffen der niederländischen Jungen Romanisten an der Universität Münster statt. Bei den Tagungen der Jungen Romanisten haben Doktoranden im Bereich der Rechtsgeschichte die Möglichkeit, ihre Forschungen untereinander zu präsentieren und zu diskutieren, ganz ohne den kritischen Blick des Doktorvaters oder der Doktormutter. Vom klassischen römischen Recht bis zur Rezeptionsgeschichte, vom öffentlichen Recht bis zum Privatrecht und dem immer wieder spannenden Zwielicht dazwischen wurde ein breites Spektrum an Themen diskutiert.

Vier Doktoranden hielten einen Vortrag über einen Aspekt ihrer Dissertation. Maarten Klink, Doktorand an der Radboud Universiteit Nijmegen, sprach darüber, wie das römische Konzept der praescriptio eine Rolle im Machtkampf zwischen dem Papst und den weltlichen Herrschern spielte. Eva Drommel, Doktorandin an der Universität Leiden, erörterte das Zusammentreffen von Klage aus der privatrechtlich orientierten lex Aquilia und der strafrechtlichen lex Cornelia de sicariis et veneficiis, einem Gesetz Sullas aus dem ersten Jahrhundert, das auf die Bekämpfung von Gangsterpraktiken im alten Rom abzielte. Ward Strengers, Doktorand an der Universität Münster, bewertete die Priorität des allgemeinen Pfandes des römischen Fiskus anhand einer Exegese von D. 20,4,21 pr. Zuletzt schilderte Willem Rijnenberg, Doktorand an der Radboud Universiteit Nijmegen, die Funktionsweise und die Auswirkungen des pactum de distrahendo pignore in einem Vergleich zwischen römischem und französischem Recht.

Nach den Vorträgen trafen sich die Jungen Romanisten zu einem Umtrunk in der Rechtshistorischen Bibliothek. Den Abschluss der Tagung bildete ein gemeinsames Abendessen, gefolgt von einer Stadtführung, einer Schifffahrt auf dem Aasee und einem Besuch im Freilichtmuseum Mühlenhof am Donnerstag