Universität Münster gewinnt Preise beim Jessup Moot Court

Auch in diesem Jahr hat die Universität Münster wieder an der Philip C. Jessup International Law Moot Court Competition teilgenommen. Der Jessup Moot Court ist der traditionsreichste, renommierteste und größte studentische Moot Court. Er wird seit 1959 ausgetragen und inzwischen nehmen jährlich Studierende von knapp 600 Universitäten aus über 80 Ländern der Welt teil.

Der Sache nach handelt es sich um ein simuliertes Gerichtsverfahren vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH), das einen völkerrechtlichen Rechtsstreit zwischen zwei fiktiven Staaten zum Gegenstand hat. Die teilnehmenden Teams vertreten anwaltlich sowohl die Kläger- als auch die Beklagtenseite. Dazu müssen zunächst Schriftsätze ausgearbeitet und vorgelegt werden. Danach treten die Teilnehmer:innen in mündlichen Verhandlungen gegeneinander an. Die Rolle der Richter:inen übernehmen dabei Professor:innen, Diplomat:innen, Anwält:innen und andere Praktiker:innen, darunter auch Richter:innen des IGH und anderer internationaler Gerichte.

 

Die Universität Münster wurde in diesem Jahr durch die herausragenden Studentinnen Alison Beuscher, Laura Goller, Lina Möller, Deborah Peters und Theresa Richter vertreten. Gecoacht wurde das Team von Max Milas und Anna Barckhausen. Der hochaktuelle Sachverhalt behandelte in diesem Jahr (1) Einreisebeschränkungen des fiktiven Staates Ranovstayo zur Bekämpfung einer Pandemie, (2) die Gewährung von konsularischem Schutz für eine Asylbewerberin durch den fiktiven Staat Aprepluya, (3) Jurisdiktion des IGH sowie (4) Selbstverteidigung gegen Terrorangriffe.

 

Durch die Teilnahme am komplett englischsprachigen Jessup Moot Court erarbeiten sich die Studierenden nicht nur profunde völkerrechtliche Kenntnisse, sondern trainieren Fähigkeiten, die ihnen im Examen und späteren Berufsleben überaus nützlich sein werden: Sie lernen, rechtliche Argumentationsstrategien im Interesse ihrer Mandant:innen zu entwickeln und zu formulieren. In den Plädoyers heißt es, mit Sachkenntnis und Schlagfertigkeit die eigenen Standpunkte gegen bohrende Nachfragen der Richter:innen überzeugend zu vertreten. Darüber hinaus besteht während des Wettbewerbs die Möglichkeit, sich mit anderen Studierenden, Richter:innen, Praktiker:innen und Professor:innen aus der ganzen Welt auszutauschen. 

 

Großer Erfolg des Teams der WWU beim Jessup Moot Court 

 

Bei den German National Rounds im Februar 2021 hat das Team der WWU den 9.Platz belegt und erstmals seit 2016 wieder ein Match gewonnen. Daneben hat das Team den Preis für den besten Schriftsatz bekommen und auch die Oralists haben gute Ergebnisse erzielt (u.a. Platz 13, 16). Das Team hat damit das beste Ergebnis der letzten 6 Jahre für die Universität Münster erzielt. 

 

Bei den anschließenden Global Rounds im März und April 2021 hat das Team der WWU sowohl die Vorrunde als auch die Zwischenrunde erfolgreich mit sieben gewonnenen Matches durchlaufen. In der Endrunde hat sich das Team für die Runde der 32 besten Teams qualifiziert und ist dort leider ausgeschieden. Insgesamt hat die WWU den 17. Platz von 574 teilnehmenden Teams belegt. Außerdem hat das Team den “Richard R. Baxter Award for Best Respondent Memorial” gewonnen und damit zum ersten Mal in der Geschichte des Jessup Moot Courts einen Preis an die WWU geholt. Insgesamt hat Team das mit Abstand beste Ergebnis bei den Jessup Global Rounds erzielt, das die Universität Münster je erreicht hat.

 

Ein besonderer Dank gilt dem Freundeskreis Rechtswissenschaft und der Kanzlei GÖRG für die großzügige finanzielle Unterstützung. Bei den Lehrstühlen von Professorin Markard, Professorin Heiderhoff, Professor Fowkes und Professor Lepsius möchten wir uns ebenfalls für die großartige Unterstützung bei den Probepleadings bedanken. Ohne Ihre Unterstützung wäre der große Erfolg kaum möglich gewesen. 

 

Die Bewerbungsphase für den den Jessup Moot Court 2021/2022 wird im Juni beginnen. Informationen dazu werden auf der Website des Lehrstuhls bereitgestellt. Fragen zum Jessup Moot Court können an Max Milas gerichtet werden.