
Thea Schlütermann hat ein besonderes Promotionsverfahren summa cum laude abgeschlossen: Ihre Dissertation über „Die Ergänzung der repräsentativen Demokratie – eine Untersuchung anhand der französischen Convention Citoyenne pour le Climat“ wurde gemeinsam von Aurore Gaillet, Toulouse, und Gernot Sydow, Münster, betreut. Am 20. Mai 2023 hat sie diese Arbeit vor einer französisch-deutschen Prüfungskommission verteidigt, der neben den „Doktoreltern“ als Vorsitzende Sabine Schlacke, Greifswald, sowie Antoine Corre-Basset, Rouen, angehörten.
Dass der Prüfungstermin nahezu exakt 175 Jahre nach dem Zusammentritt der Paulskirchenversammlung lag, fällt angesichts der Fragestellung der Dissertation von Thea Schlütermann ins Auge: Die Arbeit untersucht, unter welchen Bedingungen ein Bürgerrat die tradierten Verfahren der parlamentarischen, repräsentativen Demokratie bereichern kann. Dazu hat Thea Schlütermann während der letzten drei Jahre – teilweise in Frankreich, teilweise von Deutschland aus – den vom französischen Präsidenten Macron initiierten französischen Klimabürgerrat untersucht und dessen Arbeitsweise demokratietheoretisch reflektiert.
Auf der Grundlage ihrer Dissertation haben die beiden Fakultäten in Toulouse und Münster Thea Schlütermann gemeinsam zur Doktorin der Rechte promoviert. Es handelt sich um die erste deutsch-französische Promotion in dieser Form der Doppelbetreuung an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät Münster.